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Die sacht wogenden Ähren auf den Feldern, die leise rauschenden Wälder und die sternklare Nacht empfinden wir als etwas Wunderbares, Vollkommenes. Dieser Blog enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte ich keinen Einfluss habe. Da schlafen Hunde, und da liegen Steine. Aber nie darf er erschrecken, Wenn sich Wolken dunkel jagen, Finsternis die Sterne decken, Kaum der Mond es noch will wagen, Einen Schimmer zu erwecken.


Wir Kinder im Juli geboren Lieben den Duft des weißen Jasmin, Wir wandern an blühenden Gärten hin Still und in schwere Träume verloren. Dieser Blog enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte ich keinen Einfluss habe. Wenn der Wind die Kälte ums Haus weht und im Dunkeln nur noch Schemen zu erkennen sind, geht die Fantasie auf Reisen. Keiner Liebe hat gefunden, Dem ein trüber Ernst beschieden, Flüchtig sind die goldnen Stunden, Welche immer den vermieden, Den die bleiche Sorg' umwunden; Wer Schlange an sich hält, Dem ist Schatten vorgestellt, Alles was die Dichter sangen, Nennt der Arme, eingefangen, Wundervolle Märchenwelt.


romantik gedicht tieck wunder der liebe (deutsch, Epoche, Gedichtinterpretation) - Er saß vor der Hütte bei Tag und Nacht Die Hütte verfiel in Wind und Regen Allmählich wuchsen die Gräser sacht Seinen Füßen und Knien entgegen Und wuchsen langsam durch seine Hand.


Liebe läßt sich suchen, finden, Niemals lernen, oder lehren, Wer da will die Flamm' entzünden Ohne selbst sich zu verzehren, Muß sich reinigen der Sünden. Alles schläft, weil er noch wacht, Wenn der Stern der Liebe lacht, Goldne Augen auf ihn blicken, Schaut ertrunken von Entzücken Mondbeglänzte Zaubernacht. Aber nie darf er erschrecken, Wenn sich Wolken dunkel jagen, Finsternis die Sterne decken, Kaum Mond es noch will wagen, Einen Schimmer zu erwecken. Ewig steht der Liebe Zelt, Von dem eignen Licht erhellt, Aber Mut nur kann zerbrechen, Was die Furcht will ewig schwächen, Die den Sinn gefangen hält. Keiner Liebe hat gefunden, Dem ein trüber Ernst beschieden, Flüchtig sind die goldnen Stunden, Welche immer den vermieden, Den die bleiche Sorg' umwunden; Wer die Schlange an sich hält, Dem ist Schatten vorgestellt, Alles was die Dichter sangen, Nennt der Arme, eingefangen, Wundervolle Märchenwelt. Herz im Glauben auferblühend Fühlt alsbald die gildnen Scheine, Die es lieblich in sich ziehend Macht zu eigen sich und seine, In der schönsten Flamme glühend. Ist das Opfer angefacht, Wird's dem Himmel dargebracht, Hat dich Liebe angenommen, Auf dem Altar hell entglommen Steig auf in der alten Pracht. Ludwig Tieck 1773-1853 Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen, und er eine zitternde Bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, - und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt. Rainer Maria Rilke Mein Leben ist wie leise See: Wohnt in den Uferhäusern das Weh, wagt sich nicht aus den Höfen. Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn: aufgestörte Wünsche ziehn darüber wie silberne Möven. Und dann ist alles wieder still. Und weißt du was mein Leben will, hast du es schon verstanden. Wie eine Welle im Morgenmeer will es, rauschend und muschelschwer, an deiner Seele landen. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß ich werde in meinen Nächten hell durch dich. Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde; sie sagen, du veränderst dich. Allein du änderst nur die Lichtgebärde und liebst mich unveränderlich. Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde, nur mein Erdenschatten hindert dich, die Liebesfackel stets am Sonnenherde zu zünden in der Nacht für mich. Friedrich Rückert 1788 - 1866 Ich hab meine Füße wund gegangen, weißt du, um wen. Und konnte doch nicht bis zu dir gelangen. Ich hab dich nicht mondbeglänzte zaubernacht die den sinn gefangen hält von fern gesehn. Ich hab meine Hände müd gerungen, weißt du, warum. Nicht Rufes Hauch ist bis zu dir gedrungen. Die Welt ist allzuweit, und du bliebst stumm. Ich hab meine Augen blind geweint, frage nicht, wann. Ich weiß schon lang nicht mehr, ob Sonne scheint, der Tag sich wendete und Nacht begann. Ite Liebenthal 1895-1941 Ich habe dich gewählt Unter allen Sternen. Und bin wach - eine lauschende Blume Im summenden Laub. Unsere Lippen wollen Honig bereiten, Unsere schimmernden Nächte sind aufgeblüht. An dem seligen Glanz deines Leibes Zündet mein Herz seine Himmel an - Alle meine Träume hängen an deinem Golde, Ich habe dich gewählt unter allen Sternen. Else Lasker-Schüler Einsiedler Er hatte seit Jahren nicht mehr gesät Verstreut noch reifte ihm das Getreide Zuletzt ließ er den Hafer ungemäht Sein Pferd verlor sich auf der Weide. Er brach eine Zeit noch Beeren vom Ast Als müßte er einen Hunger stillen Dann vergaß er auch diese letzte Last Um seiner tieferen Ruhe willen. Er saß vor der Hütte bei Tag und Nacht Die Hütte verfiel in Wind und Regen Allmählich wuchsen die Gräser sacht Seinen Füßen und Knien entgegen Und wuchsen langsam durch seine Hand. Er ward wie ein Sieb, ohne Außen und Mondbeglänzte zaubernacht die den sinn gefangen hält. Gleichmäßig und ganz ohne Widerstand Konnten die Jahre durch ihn rinnen. Maria Luise Weissmann 1899 - 1929 Als ich am Ende des Tages hörte, wie mein Name im Kapitol mit Beifall empfangen worden war, so war die darauf folgende Nacht für mich doch nicht glücklich. Auch sonst, wenn ich zechte oder wenn meine Pläne aufgingen, war ich doch nicht glücklich. Aber an dem Tag, als ich mich in der Dämmerung von meinem Lager erhob, vollkommen genesen, erfrischt, singend, die reife Luft des Herbstes in mich atmend, als ich den vollen Mond im Westen blass werden und im Morgenlicht verschwinden sah, als ich allein über den Strand wanderte und, mich entkleidend, badete, mit den kühlen Wassern lachend, und die Sonne aufgehen sah, und als ich daran dachte, wie mein lieber Freund, mein Geliebter, auf dem Weg zu mir war, oh, da war ich glücklich. Oh, dann schmeckte jeder Atemzug süßer, und den ganzen Tag nährte mich mein Essen besser, und der schöne Tag nahm einen guten Verlauf. Und der nächste kam mit der gleichen Freude, und mit ihm kam am Abend mondbeglänzte zaubernacht die den sinn gefangen hält Freund. Und nachts, als alles still war, hörte ich die Wasser langsam und stetig an die Küste rollen; ich hörte das zischende Geräusch von Flüssigem und Sand, wie zu mir geschickt, flüsternd mich zu beglückwünschen. Denn der, den ich am meisten liebe, lag schlafend neben mir, unter derselben Decke in der kühlen Nacht. In der Stille, in den Mondstrahlen des Herbstes, war sein Gesicht mir zugeneigt, und sein Arm lag leicht um meine Brust — und in dieser Nacht war ich glücklich. Walt Whitman An einen Marsbewohner Gibt es dich wirklich auf dem roten Planeten. Hast du wie ich feine Hände zum Greifen Einen Mund zum Lachen, ein Herz zum Dichten Und eine Seele, verwaltet von zarten Nerven. Aber ragen vielleicht in deiner Welt die Städte Wie triste Grabmäler auf. Ist dort schon alles gesagt. Stellst du mit deinem Planeten Ein weiteres geleertes Glas zur Grossen Harmonie. Wenn du wie ein Erdenbewohner bist, was kümmert mich denn Dass du dich bei mir melden könntest und hier unten zu Besuch kämst. Ich suche neue Wesen draussen im Weltraum. Anmutige Körper, Besitzer des himmlischen Geheimnisses Vom geglückten Leben. Wenn du das aber nicht bist Wenn sich alles nur wiederholt, schweig, du traurige Kreatur. Alfonsina Storni Nächtens will ich mit dem Engel reden, ob er meine Augen anerkennt. Wenn er plötzlich fragt: Schaust du Eden. Und ich müßte sagen: Eden brennt. Meinen Mund will ich zu ihm erheben, hart wie einer, welcher nicht begehrt. Und der Engel spräche: Ahnst du Leben. mondbeglänzte zaubernacht die den sinn gefangen hält Und ich müßte sagen: Leben zehrt. Wenn er jene Freude in mir fände, die in seinem Geiste ewig wird, — und er hübe sie in seine Hände, und ich müßte sagen: Freude irrt. Rainer Maria Rilke Ich gehe langsam aus der Welt heraus In eine Landschaft jenseits aller Ferne, und was ich war und bin und was ich bleibe geht mit mir ohne Ungeduld und Eile in ein bisher noch nicht betretenes Land. Ich gehe langsam aus der Zeit heraus In eine Zukunft jenseits aller Sterne, und was ich war und bin und immer bleiben werde geht mit mir ohne Ungeduld und Eile als wär ich nie gewesen oder kaum. Hans Sahl Er ging hinauf unter dem grauen Laub ganz grau und aufgelöst im Ölgelände und legte seine Stirne voller Staub tief in das Staubigsein der heißen Hände. Und dieses war der Schluss. Jetzt soll ich gehen, während ich erblinde, und warum willst Du, dass ich sagen muss, Du seist, wenn ich Dich selber nicht mehr finde. Ich finde Dich nicht mehr. Ich finde Dich nicht mehr. Ich bin allein mit aller Menschen Gram, den ich durch Dich zu lindern unternahm, der Du nicht bist. Später erzählte man, ein Engel kam. Ach es kam die Nacht und blätterte gleichgültig in den Bäumen. Die Jünger rührten sich in ihren Träumen. Ach es kam die Nacht. Die Nacht, die kam, war keine ungemeine; so gehen hunderte vorbei. Da schlafen Hunde, und da liegen Steine. Ach eine traurige, ach irgendeine, die wartet, bis es wieder Morgen sei. Denn Engel kommen nicht zu solchen Betern, und Nächte werden nicht um solche groß. Die Sich-Verlierenden lässt alles los, und die sind preisgegeben von den Vätern und ausgeschlossen aus der Mütter Schoß. Ich werde den zitierten Text oder das Gedicht auf Wunsch unverzüglich entfernen oder Ihren Wünschen zur Quellenangabe entsprechen. Die zitierte Person wird immer mit vollständigem Namen angegeben, sofern dieser bekannt. Des Weiteren ist ein rechtlicher Hinweis angebracht, um damit einer Abmahnung vorzubeugen. Sollte dennoch abgemahnt werden unterschreibe ich die Unterlassungserklärung und entferne das Zitat oder das Gedicht unverzüglich. Dieser Blog enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte ich keinen Einfluss habe. 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Ludwig Tieck „Wunder der Liebe“ (1803)
Und der Engel spräche: Ahnst du Leben? Herz im Glauben auferblühend Fühlt alsbald die gildnen Scheine, Die es lieblich in sich ziehend Macht zu eigen sich und seine, In der schönsten Flamme glühend. Ich hab meine Hände müd gerungen, weißt du, warum? Die unschlagbare Macht der Zaubernacht bleibt ungesehen, kann weitergehen unbemerkt von jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind, die doch nur träumende Körper sind, von denen keiner hauchen kann einen zauberhaften Bann, denn so fängt sie an. Aber an dem Tag, als ich mich in der Dämmerung von meinem Lager erhob, vollkommen genesen, erfrischt, singend, die reife Luft des Herbstes in mich atmend, als ich den vollen Mond im Westen blass werden und im Morgenlicht verschwinden sah, als ich allein über den Strand wanderte und, mich entkleidend, badete, mit den kühlen Wassern lachend, und die Sonne aufgehen sah, und als ich daran dachte, wie mein lieber Freund, mein Geliebter, auf dem Weg zu mir war, oh, da war ich glücklich.